Nachdem im September letzten Jahres erstmals 13 Schülerinnen eines Gymnasiums in Rawicz bei Breslau zu einem Austausch an das St.-Ursula-Gymnasium nach Attendorn gekommen waren, sind im Februar nun ihre deutschen Austauschpartnerinnen bei ihrem Rückbesuch herzlichst in den polnischen Gastfamilien aufgenommen worden.
Begleitet von Sabina Smok und Christina Gerhard machten sie im Rahmen eines abwechslungsreichen Programms, das durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) zwecks Verbesserung der Verständigung zwischen jungen Menschen aus den beiden Ländern organisiert und unterstützt wurde, viele neue Erfahrungen. Ein bewegendes Ereignis für die deutschen und polnischen Jugendlichen waren die Workshops in zwei sozialen Einrichtungen. Einige Schülerinnen trafen sich mit behinderten Kindern, gestalteten gemeinsam ein Plakat mit ihren Handabdrücken und musizierten, während die an einem Zusammentreffen mit älteren Menschen Interessierten bei der Arbeit mit einer Gruppe Senioren ihr Fingerspitzengefühl unter Beweis stellen konnten. Es zeigte sich schnell, dass die Sprache keine Hindernisse bei der Kommunikation darstellte. Vielmehr begegneten den Teilnehmerinnen Offenheit und Lebensfreude. Die anschließende Projektarbeit zur sozialen Situation in Deutschland und in Polen bot einen umfangreichen Einblick in unterschiedliche Bereiche und gleichzeitig die Möglichkeit, die Strukturen beider Länder vergleichend zu betrachten. Die entstandenen Projekte wurden am gemeinsam verbrachten Abend mit den Familien bei einem deutschen Buffet präsentiert. Dieses Beisammensein nutzten die Mädchen, um sich bei ihren Gasteltern für die Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Fürsorge zu bedanken.
Ein weiterer Höhepunkt der Begegnung war die Teilnahme der deutschen Schülerinnen an der vom Gymnasium in Rawicz jährlich organisierten „Nacht der Talente“. Neben musikalischen Auftritten, einem Volleyballturnier und Vorträgen der Schüler zu eigenen Vorlieben, gab es einige Workshops von Schülern für Schüler und das Programm endete mit einer Filmnacht. Natürlich lernte die deutsche Gruppe bei Unterrichtsbesuchen auch den polnischen Schulalltag kennen und nahm auch aktiv am Deutschunterricht teil. Einen guten Einblick in die polnische Kultur bot nicht nur das tägliche Familienleben, sondern ebenso die Fahrt nach Breslau und Krakau mit den Familien, die Besichtigung der als UNESCO Weltkulturerbe gelisteten Friedenskirche in Schweidnitz und der Besuch der internationale Begegnungsstätte in Kreisau. Natürlich durfte die Begrüßung der Schülerinnen durch den Landrat nicht fehlen. Die Präsentation des Landkreises, aber auch das Gespräch mit den Jugendlichen über ihre gewonnen Eindrücke während dieser Austausches machten den Besuch zu einem wichtigen Programmpunkt. Die gemeinsam verbrachte Zeit auch während der Erkundungsrallye der Stadt Rawicz, beim Schlittschuhlaufen, Bowlen oder einer gemeinsamen Fitnesseinheit war eine wichtige Gelegenheit Gemeinsamkeiten zu entdecken, Hindernisse zu überwinden und Freundschaften fürs Leben zu knüpfen. Die erste Runde des Austausches mit Polen am St.-Ursula-Gymnasium ist erfolgreich abgeschlossen und von den deutschen und polnischen Schülerinnen folgendermaßen zusammengefasst worden: wertvolle Erfahrung, ich empfehle jedem eine Teilnahme am Austausch, Überdenken bestehender Vorurteile, wir waren zusammen – niemand fühlte sich außen vor, tolle Atmosphäre, man kann es nicht in Worte fassen – man muss es erleben, ich habe endlich eine Schwester…
Einen herzlichen Dank für die Aufgeschlossenheit und Neugierde der Teilnehmerinnen und an all diejenigen, die diesen Austausch ermöglicht haben.