Nathan aufgetischt – japanische Pausenbrotkunst im Deutschunterricht
Auf den ersten Blick hat die aus Japan stammende Kunst der BentoBoxen, nach der Pausenbrote möglichst hübsch angerichtet und in verschiedenen Boxen gereicht werden – wer sich für diesen Trend interessiert, wird beispielsweise bei YouTube fündig –, sehr wenig mit Deutschunterricht zu tun; auf den zweiten Blick aber schon.Die Verbindung z.B. zu einer Buchvorstellung wie in unserem Beispiel ergibt sich nämlich aus der hübschen Darbietung einzelner Häppchen, also dem Grundprinzip der BentoBoxen.
Das Vorgehen, um ein BookBento zu erstellen, ist denkbar einfach: Man nehme einen Tisch, drapiere das vorzustellende Buch in die Mitte und andere Gegenstände und Dinge, die in Bezug zu dem Werk stehen, drum herum. Anschließend macht man ein Foto von diesem Stillleben (am besten von oben). Diesem Foto wird nun mithilfe der Anwendung Thinglink Leben eingehaucht. So kann man zu den einzelnen Gegenständen zusätzliche Informationen hinterlegen, die den gewählten Gegenstand erklären, einen inhaltlichen Aspekt des Werkes vertiefen oder aber kritisch hinterfragen usw.
Hier könnt ihr euch ein mit Thinglink erstelltes BookBento anschauen: https://www.thinglink.com/scene/1512889115358527489
Nathan, der weise Influencer
Das Drama, in welchem der weise Jude Nathan für ein friedliches und tolerantes Zusammenleben appelliert, spielt im 12. Jahrhundert. Durch die Unruhen in der Welt, darunter auch viele Religionskriege, ist die zentrale Botschaft Nathans allerdings nach wie vor sehr aktuell und von großer Bedeutung.Daher haben wir uns überlegt, Nathan und seine literarischen Zeitgenossen in unsere Zeit zu katapultieren, um ihn nochmal besser bzw. auch anders kennenzulernen.
Nun stand natürlich die Frage im Raum, wie genau wir das anstellen sollten. Wie können wir Nathan und seinem Toleranzgedanken eine Bühne bieten? Wie kann man heutzutage viele Menschen erreichen?
Genau, über Instagram.1,074 Milliarden Nutzer geben ihren Followern regelmäßig Updates von ihrem Leben, indem sie Fotos und Storys posten und mit kleinen Texten versehen. So kann das Profil einer Person viel über dessen Interessen und Ansichten verraten.
Deshalb haben wir auch für Nathan und Co einen Instagram Account eröffnet.
Hier werden Beiträge hochgeladen, unter denen die Figuren des Dramas nicht nur über ihren Tag berichten, sondern auch ihre Gedanken und Sorgen teilen. Auf seinem Profil gibt z.B. „unser” Nathan private Einblicke in sein Leben, indem er Fotos von sich selbst, aber auch zusammen mit seiner Tochter Rechaveröffentlicht. Gleichzeitig nutzt er seine Reichweite, um seine Ansicht, dass Humanität wichtiger als Religionszugehörigkeit sei, zu verbreiten. Für ihn sind alle Religionen gleichwertig, dementsprechend sollten sich die jeweiligen Anhänger mit Respekt und Toleranz gegenübertreten.Seine Posts beendet Nathan häufig mit einer Frage an seine Follower, auf die sie in der Kommentarspalte Bezug nehmen können. Aber auch sonst sind Anmerkungen und Fragen gerne gesehen.
Line Färber und Laura Wirth (Q1)