Prominenten Besuch erhielt das St.-Ursula-Gymnasium am ersten Donnerstag nach den Herbstferien. Christian Pospischil, Bürgermeister der Stadt Attendorn und ehemaliger Schüler des Gymnasiums, besuchte zwei Sozialwissenschaften-Einführungskurse, um im Rahmen seiner „Tournee“ durch sämtliche zehnten Klassen der Attendorner Schulen den Wünschen, Erwartungen, Sorgen und kommunalpolitischen Vorschlägen der heimischen Jugendlichen nachzuspüren.
Dass die Zuhörer sich ein Kino vor Ort sowie ein jugendkompatibles Schnellrestaurant à la McDonald’s wünschten, überraschte den Bürgermeister nicht wirklich; dies hatte er bereits in anderen einschlägigen Gesprächen erfahren. Darüber hinaus regten die Kursteilnehmer allerdings auch Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr, hinsichtlich neuer Jugendfreizeitanlagen und weiterer Sportstätten an. Der „erste Mann“ der Stadt wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Verwaltung die Einrichtung eines Jugendtreffs in der Niedersten Straße plane. Ansonsten verstand er sich freilich mitunter als „Abwiegler“: Auf die Planungen der Verkehrsbetriebe habe die Stadt Attendorn leider keinen direkten Einfluss, für Modifikationen des „Schülertickets“ sei der Kreis zuständig, eine Umwidmung der wenig attraktiven Hoesch-Hallen scheitere an den Rechten des derzeitigen Privateigentümers und für neue Sportstätten fehle schlicht und einfach das Geld.
Dass sich angesichts dieses Feedbacks der Enthusiasmus der Schülerinnen und Schüler, weitere Vorschläge zu machen, in Grenzen hielt, versteht sich von selbst. So blieb am Schluss der Veranstaltung noch hinreichend Zeit, die aktuelle Flüchtlingssituation in Attendorn zu thematisieren.
Hieran schloss sich dann auch nahtlos der zweite Programmpunkt des Besuchs des Stadtoberhaupts an. In Begleitung des Schulleiters Markus Ratajski und des Internatsleiters Präses Michael Lütkevedder begrüßte Bürgermeister Pospischil die Schüler der neu eingerichteten „Flüchtlingsklasse“ in ihrem Klassenraum.
Frank Kugelmeier