Wie in den vergangenen Jahren, machten sich auch in diesem Jahr die Biologie Leistungskurse des St.-Ursula-Gymnasiums auf, um gewässerökologische Untersuchungen praktisch und experimentell durchzuführen. Mit einer guten Portion Motivation und Neugier auf das Kommende, fuhren also die Leistungskurse L1 und L2 der Lehrer Matthias Rath und Tobias Rocksloh an die Sorpe, um bei bestem Wetter die dort angesiedelte Ökologische Station Sorpesee aufzusuchen. Schon bei der Ankunft war klar, dass die Unterbringung in der angeschlossenen Jugendherberge ein voller Treffer war. Aber da die jungen Biologen ja keinen Kurzurlaub gebucht hatten, ging es schon nach einer kurzen Eingewöhnungszeit zur Sache: Das Einführungskolloquium und die Geländeerkundung an und um die Sorpe forderte direkt alle Aufmerksamkeit, da der Input hoch und von Herrn Schelte sehr gut dargestellt war. Das es sich bei der Eingangs aufgeworfenen Darstellung des Einzugsgebietes der Sorpe nicht um lose Sachinformationen, sondern schon um einen wesentlichen Betrachtungsaspekt der Gesamtökologie der Sorpe handelt, wurde schon nach dem Mittag klar, denn nun mussten die ökologischen Daten, wie z.B. Sauerstoffsättigung, pH Wert, Sichttiefe, usw. am Vorbecken der Sorpe erhoben werden. Auch Plankton wurde hier abgefischt, um es später im Labor zu untersuchen. Dabei zeigte sich für das Vorbecken eine beträchtliche Artenvielfalt und eine hohe Individuendichte.
Tag zwei dagegen stand ganz im Zeichen der Untersuchung des Hauptbeckens. Da ein wesentlicher Aspekt der Exkursion der Vergleich der Gewässergüte von Vor- und Hauptbecken war, wurden die gleichen Daten erfasst und die gleichen Proben gezogen, wie schon am Vortag am Vorbecken. Auch die mikroskopische Planktonanalyse durfte nicht fehlen. Illustre Arten wie das Einhornrädertierchen und die kugelige Grünalge Volvox stehen hier stellvertretend für die große Vielfalt des Lebens im Wassertropfen.
Am Nachmittag konnten die SchülerInnen der Leistungskurse dann richtige Laborluft schnuppern, da sie die chemischen und biologischen Gewässerparameter mittels einer gehobenen Laborausstattung untersuchen durften. Besonders das fluorometrische Verfahren und die Gesamtkohlenstofftitration als experimentelle Verfahren stellen hohe Anforderungsgrade an das experimentelle Arbeitsvermögen der SchülerInnen, die dies allerdings bravourös meisterten. Auch von Seiten der Leitung der ökologischen Station wurde dies anerkennend wahrgenommen.
So konnten am Vormittag des 11.05.2016 dann alle aufgenommen Daten in Form einer Präsentation dargestellt und ausgiebig diskutiert werden und schnell wurde klar, wie unterschiedlich Vor- und Hauptbecken der Sorpe aus Sicht der Ökologie doch sind: Auf der einen Seite das eutrophe Vorbecken, das den Großteil des organischen Eintrags des Umlandes abfängt und auf der anderen Seite ein beinahe oligotrophes Hauptbecken von hoher Gewässergüte.
Das die Ökologie eine praktische Wissenschaft ist und eigentlich von der Arbeit im Freiland lebt, konnten die SchülerInnen durch diese gelungene Veranstaltung hautnah erleben. Die müden aber zufriedenen Gesichter auf der Rückfahrt von Sundern nach Attendorn sprachen auch für eine gelungene Exkursion.
Matthias Rath