In den Genuss einer sehr berührenden „Lese-Reise“ kam die Jahrgangsstufe 7 unserer Schule dank der Buchhandlung Frey, die anlässlich des Welttages des Buches bei einer Verlosung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels eine Lesung der bekannten Jugendbuchautorin Astrid Frank gewonnen hatte.
„Unsichtbare Wunden“ sind es, die Mobbing hinterlässt, das wurde in Astrid Franks Lesung aus dem gleichnamigen Roman offensichtlich. Astrid Frank wusste ihren Vortrag fiktiver Tagebucheinträge der 13-jährigen Anna sehr geschickt mit Sachinformationen zum Thema Mobbing zu verknüpfen. Auf diese Weise konnten die zuhörenden Schülerinnen und Schüler sowohl Mitgefühl für die seelischen Verletzungen der Mobbingopfer entwickeln als auch Rückschlüsse auf ihre eigene Rolle in der Klassengemeinschaft ziehen.
„Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern, aber an das Schweigen unserer Freunde.“
Mit diesem Zitat von Martin Luther King, auf das die Autorin sowohl zum Auftakt als auch zum Abschluss ihres Vortrages einging, verdeutlichte Astrid Frank, dass die gesamte Gruppe und nicht nur einzelne Täter an Mobbingprozessen beteiligt ist. Gleichzeitig griff sie damit einen Aspekt auf, der in der fiktiven Geschichte besonders unter die Haut ging: Auch die Freundinnen der Hauptfigur haben diese durch ihre Passivität im Stich gelassen haben. Besonders nachdenklich gestimmt hat die Schülerinnen und Schüler auch, dass die Romanhandlung
zwar insgesamt erdacht ist, jedoch in vielen einzelnen Details von realen Begebenheiten aus dem familiären Umfeld der Autorin inspiriert wurde. Sicherlich liegt es auch an dieser Authentizität in der Handlung und der Figurengestaltung des Romans, dass die Siebtklässler so aufmerksam zugehört haben und sich aufgeschlossen und engagiert an den Diskussionen über das so ernste Thema Mobbing beteiligt haben.
Dass Astrid Frank nach der Lesung noch zahlreichen Autogrammwünschen nachkam, zeugt nicht nur davon, dass die Prävention von Mobbing ein bedeutsames Thema für diese Altersgruppe ist, sondern auch von einer inspirierenden Begegnung mit einer „echten“ Autorin.
Stephanie Büdenbender