„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Warum aber bis zum Weltuntergang warten, wenn wir mit dem Pflanzen von Apfelbäumchen doch sofort beginnen können!?
Die Idee, aus einer nicht genutzten Wiesenfläche unterhalb des Osthofs des St.-Ursula-Gymnasiums eine Streuobstwiese anzulegen, war damit geboren. Die ehemalige Schülervertretung aus der Jgst. Q2 skizzierte gemeinsam mit Biologielehrer Mathias Rath die Leitlinien der Planung, wobei schnell deutlich wurde, dass es nicht damit getan ist, irgendwelche Obstbäume im Baumarkt zu kaufen. Denn das Sauerland bietet mit seinen eher lehmigen Böden, den teilweise späten Frösten und lang anhaltenden Nässeperioden nicht unbedingt die allerbesten Wachstumsbedingungen für Obstgehölze.
Durch die von Herrn Rath ins Leben gerufene Zusammenarbeit mit dem vom NABU initiierten Leaderprojekt „Südwestfalens blühende Vielfalt erhalten“ wurde dieses Problem gelöst. Das Projekt verfolgt den Erhalt und die weitere Verbreitung alter Obstsorten aus der Region Südwestfalen. Durch diese Kooperation konnte auf lokale Obstgehölze zurückgegriffen werden, von denen bekannt ist, dass sie auch im Sauerland gut gedeihen.
In der 1. Phase des Projektes krempelten fleißige Schüler und Schülerinnen der Jgst. EF unter Leitung von Lehrer Michael Kaubrügge die Ärmel hoch, bauten zwei Hochbeete und einen Kompost zur späteren Nutzung auf der Fläche um das ehemalige Bienenhaus und entrümpelten dieses.
In der 2. Phase wurden am Tag der offenen Tür Bäumchen mit so klangvollen Namen wie „Roter Rohrmann“ in den vorbereiteten Boden gesetzt. Auch hier trafen sich einige tatkräftige Schüler und Schülerinnen der Jgst. EF und pflanzten die ersten acht Apfel- und Birnbäume, die damit den Grundstock für das Projekt „Streuobstwiese“ am SUG bilden.
Mit der Pflanzung alleine ist es natürlich nicht getan: Streuobstwiesen können wertvolle Lebensräume werden, müssen aber extensiv gepflegt werden. Die Bäume müssen regelmäßig geschnitten werden, bestäubende Insektenarten, vor allem Wildbienen sollen etabliert werden, wozu sie Unterstützung in Form von Nisthilfen und weiteren pollen- und nektarspendenden Blütenpflanzen außer den Obstgehölzen benötigen. Aus diesen und anderen Notwendigkeiten ergeben sich diverse Möglichkeiten der Einbindung in Schule, wie z.B. Bau und Gestaltung von Wildbienenbrutgelegenheiten, Veredlungsworkshops zur Erhaltung der alten Obstsorten, Wildkräuterpflanzungen in den Hochbeeten, etc….
Der zukünftige Lebensraum „Streuobstwiese auf dem Heiligen Berg“ bedarf also noch vieler weiterer Schritte der Gestaltung und der gemeinsamen Arbeit an diesem lohnenden Projekt.
Mathias Rath