“Was den Kindern fehlt, ist Liebe”

20240526 111933 KopieDie Überraschung war geglückt: Im Rahmen einer privaten Veranstaltung überreichte kürzlich Schulleiter Markus Ratajski symbolisch einen Scheck in Höhe von 2.400 € an den bis dahin nichts ahnenden Jörg Prüfer, den Gründer des Kinderhilfswerks „bread & water e.V.“ in der Dominikanischen Republik. Bei der Summe handelt es sich um das Ergebnis des Vokabelmarathons, der traditionell in den Latein- und Französischkursen der Jgst. 7 und in den Spanischkursen der Jgst. 9 und EF für einen karitativen Zweck durchgeführt wird. „Die klassischen Methoden der Wortschatzarbeit führen heute möglicherweise nicht immer zum gewünschten Ergebnis, aber die Verbindung mit einer guten Sache“, erläuterte Ratajski den Hintergrund des Vokabelmarathons, welcher der Initiatorin Doris Kennemann sehr am Herzen liege. „Der Vokabelmarathon“, meinte zuvor bereits Frida (7a), „motiviert noch einmal mehr die Vokabeln zu lernen. Man kann so gleichzeitig Kindern helfen, denen es schlechter geht als uns, indem man einfach ein bisschen lernt.“ Nora (7b) bestätigte: „Das ist eine tolle Aktion von unserer Schule, dass wir das für die Kinder machen.“ Über die persönliche Begegnung mit Jörg Prüfer freute sich auch Sprachenkoordinator Markus Aufderlandwehr: „Ich finde es toll, dass heute jemand hier ist, ein Gesicht hinter dem, wohin wir spenden können, und wo etwas zum Leben erweckt wird.“

SUG Vokabelmarathon Videokonferenz 1Jörg Prüfer nahm sich tags darauf spontan Zeit, um den Schülerinnen und Schülern per Videokonferenz seinen Dank auszusprechen und ihnen sein Projekt vorzustellen. „Was den Kindern von allem am meisten fehlt, ist Liebe“, begründete der 62-Jährige gebürtige Kölner die Motivation für sein persönliches Engagement in der Dominikanischen Republik. Er wies besonders auf die Bedeutung von Schulbildung für die von ihm betreuten Kinder aus den Armenvierteln von Santo Domingo hin. Denn diese ermögliche es ihnen, in dem stark von Tourismus geprägten Land einen gesicherten Beruf zu ergreifen und nicht, wie leider oft üblich, in Kriminalität und Prostitution abzurutschen. Aber auch weitere Maßnahmen von „bread & water“ wie z.B. die ärztliche Versorgung seiner Schützlinge erläuterte er am Schicksal von Maria, Michelle und anderen Kindern. Die Siebtklässler zeigten sich beeindruckt von dem Projekt: „Wir finden es schön, dass es solche Organisationen gibt, um anderen ein besseres Leben zu ermöglichen“, meinten Paula und Maja (7a). Und Julian (7c) zog das Fazit: „Wie Herr Prüfer sagte, leben viele Leute in Armut und in Umständen, die wir uns niemals vorstellen können. Ich würde den Vokabelmarathon noch einmal machen.“

Das St.-Ursula-Gymnasium hatte bereits im vergangenen Jahr den Erlös des Vokabelmarathons an „bread & water“ gespendet und baut gerade mit dem Spanischkurs der Jgst. 9 eine Briefpartnerschaft zu einigen der Kinder auf, um den Kontakt zu intensivieren.

Infos unter www.bread-and-water.com

Doris Kennemann