Er gehört mittlerweile zu Attendorn wie Karneval, Schützenfest und Semmelsegnen: der deutsch-französische Schüleraustausch der St.-Ursula-Schulen, der in diesen Tagen wieder einige junge Menschen aus Frankreich in die Hansestadt gebracht hat.
Bereits im Jahr 1980 beschlossen die St.-Ursula-Schulen in Attendorn und das Collège Champagnat aus l’Arbresle in Frankreich, das Experiment eines Schüleraustausches zu wagen. Und 44 Jahre später hält die Freundschaft noch immer an.
Nachdem die Delegation aus Attendorn bereits vor einigen Wochen vor den Toren Lyons die französische Gastfreundschaft genießen durfte, hielten sich nun 19 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrkräfte aus Frankreich für einige Tage im Sauerland auf, wo sie in Gastfamilien untergekommen waren.
Die Gäste aus Frankreich genossen neben dem Besuch des Schulunterrichts ein abwechslungsreiches Programm. Dabei erlebten sie unter anderem schöne Stunden in der Attahöhle, im Phantasialand in Brühl und im „Haus der Geschichte“ in Bonn.
Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil und Tom Kleine von der Stadtverwaltung begrüßten die Teilnehmer bei einem Empfang im Rathaus. Neben den Schülerinnen und Schülern aus beiden Ländern nahmen auch die Lehrerinnen Saskia Günsche und Isabelle Rossa-Bujadoux aus l’Arbresle sowie Magdalene Ahlbäumer von den St.-Ursula-Schulen in Attendorn im Ratssaal Platz.
Nach der zweisprachigen Begrüßung durch Christian Pospischil, in der er Bezug nahm auf die eine Woche zuvor verliehene Auszeichnung des Westfälischen Friedenspreises an Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, und einer Präsentation über den Wirtschafts- und Tourismus-Standort Attendorn nutzte die interessierte Gruppe anschließend noch ein wenig Zeit zum Frage- und Antwortspiel mit dem Bürgermeister. Neben Fragen zur Stadtgeschichte Attendorns berichteten die Schülerinnen und Schüler aus beiden Ländern über ihre Erfahrungen während des Austausches. Für viel Applaus sorgte die Aussage einer französischen Schülerin „Attendorn ist schon jetzt zu einer zweiten Heimat für mich geworden!“
Bei der Frage nach dem zukünftigen Fußball-Europameister gingen die Meinungen allerdings erwartungsgemäß auseinander.
Bürgermeister Pospischil hob abschließend die Wichtigkeit der deutsch-französischen Freundschaft in einem friedlichen und vereinten Europa hervor: „Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass gerade im gegenseitigen Kennenlernen Respekt und Verständnis füreinander entstehen. Und genau dies passiert seit über 40 Jahren zwischen Attendorn und L’Arbresle auf eine sehr schöne Weise.“
Die Schülerinnen und Schüler aus Frankreich gingen nicht leer aus und erhielten zur Erinnerung an Attendorn einen USB-Stick mit Bildern und Informationen aus der Hansestadt. Die von einem heimischen Konditormeister handgefertigte „Attendorn-Schokolade“ ließen sich die meisten Schüler noch im Rathaus schmecken. Und für die Lehrkräfte aus Frankreich gab es neben einer Attendorn-Tasse mit „Bellebaums Traum“ noch den fair gehandelten Attendorner Stadtkaffee als Geschenk dazu.
Tom Kleine